Medienerziehung 2021 Frühjahr - manipulative Strategien in sozialen Netzwerken (WiSe 23/24)

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Medienerziehung 2021 Frühjahr - manipulative Strategien in sozialen Netzwerken (WiSe 23/24) by Mind Map: Medienerziehung 2021 Frühjahr - manipulative Strategien in sozialen Netzwerken (WiSe 23/24)

1. Teilaufgabe 1

1.1. Strategien die Einstellungen und Verhaltensweisen beeinflussen (im digitalen Zeitalter)

1.1.1. Definitionen Einstellungen und Verhalten:

1.1.1.1. Einstellungen als „ein mentaler und neutraler Bereitschaftszustand, der durch die Erfahrung strukturiert ist und einen steuernden und dynamischen Einfluss auf die Reaktionen eines Individuums gegenüber allen Objekten und Situationen hat, mit denen dieses Individuum eine Beziehung eingeht.“ (Allport 1935) (Bonfadelli, S.139)

1.1.1.1.1. Gemeinsamkeit verschiedener Definitionen: Einstellung stellt eine Bewertung eines Objekts dar. Einstellungsobjekte können ganz unterschiedlicher Natur sein, z.B. abstrakte Ideen, Gegenstände, Gruppen oder einzelne Personen. Uneinigkeit bei Forschern darüber, ob Einstellungen mehr oder weniger stabil im Gedächtnis abgespeichert sind oder eher im Moment der Entscheidung gebildet werden. (Bonfadelli, S.139)

1.1.1.1.2. mehrdimensionales Einstellungskonzept: kognitive, affektive, konative Komponenten (Bonfadelli 135)

1.1.1.2. Einstellungen beinhalten das, was Personen über soziale Umweltobjekte denken, fühlen und wie sie sich auch gegenüber solchen Objekten verhalten wollen. Konkrete Verhaltensabsicht bzw. Verhalten aber durch weitere Faktoren beeinflusst. (Bonfadelli S.145)

1.2. Beispiele wo und wie diese technisch unterstützt eingesetzt werden können

1.2.1. Werbung in z.B. Fernsehen/soziale Netzwerke/Browser etc. -->Mere-Exposure-Effekt

1.2.1.1. Analyse des Nutzungsverhaltens im Browser über Cookies --> Abspeichern von Datensätzen beim Besuch von Webseiten

1.2.1.1.1. IP-Adresse, Häufigkeit des Besuchs, Kaufverhalten --> Möglichkeit zur Estelllung eines Nutzerprofils --> Anzeige personalisierter Werbung mit einer höheren Wahrscheinilchkeit, dass Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird, da sie den persönlichen Einstellungen entspricht.

1.2.2. Social-Media, Influencer

1.2.2.1. Modelllernen (z.B. Werbung für Produkte zum Nachkaufen)

1.2.2.2. evaluatives Konditionieren (positive Bewertung des Produktes aufgrund positiver Assoziation mit Person)

1.2.2.3. Framing (Beschränken des Inhaltes auf einen bestimmten Ausschnitt ihres Lebens)-->FOMO?

1.2.3. Einstellungswirkungen durch Werbung (Schweiger S.339)

1.2.3.1. evaluatives Konditionieren: die Evaluation des Werbeobjekts kann aus der Assoziation mit Stimuli resultieren, die bereits eine eindeutige Bewertung haben. (Schweiger S.339)

1.2.3.1.1. z.B. Werbeobjekte zusammen mit angenehmer Musik oder attraktiven Testimonials darbieten (Schweiger S.339)

1.2.3.1.2. z.B. Product Placements -->Bewertung der produktverwendenden Figur wird auf die Bewertung des Werbeobjekts übertragen. (Schweiger S.339)

1.2.4. Algorithmen als Auslöser des Phänomens der Filterblasen (Pariser 2015) - Man bekommt überwiegend solche Inhalte zu sehen, die dem eignenen Interessensprofil / Nutzungsverhalten (u.a. in sozialen Medien) entsprechen. (z.B. Shorts bei Youtube, Trefferhierarchie bei Suchmaschinen...) (Def. bei Sander S.177)

1.2.5. bewusste Irreführung durch Fake News, die z.T. von social Bots erzeugt werden und über soziale Netzwerke verbreitet werden. Tulodziecki S.21

1.2.6. Affektfernsehen: Fernsehformate mit primärer Funktion der sachlichen Darstellung werden sowohl in inhaltlicher als auch formaler Hinsicht emotional aufgeladen. (z.B. durch beschleunigten Kamerawechsel etc.) (Schaumburg S.66) -->möglicher Einfluss auf Einstellung zu einer Thematik

1.3. Ansätze und Konzepte der Medienwirkungsforschung (in Bezug zur Aufgabenstellung!)

1.3.1. Einstellungsbildung

1.3.1.1. entweder in Form durch direkte Konfrontation oder in Form von Informationen über den Einstellungsgegenstand durch interpersonal vermittelte (z.B. Freunde, Familie) Erfahrungen oder auch durch Massenmedien. (Bonfadelli S.144)

1.3.1.1.1. Medien beeinflussen nicht nur Inhalte, sondern auch kognitive Strukturierung der Wissensinhalte (Bonfadelli S.145)

1.3.1.2. häufiges Phänomen der Einstellungsbildung--> Mere-Exposure-Effekt: bloße, wiederholte Exposition (z.B. bei Werbung) führt dazu, dass ein Stimulus positiv bewertet wird. (Zajonc 1968) - Bonfadelli, S.138f.

1.3.1.2.1. Einstelllungsbildung ist häufig ein unbewusster Prozess (Bonfadelli 139)

1.3.2. Einstellungsänderung

1.3.2.1. PAST-Modell (Past attitudes are still there): Einstellungsänderungen eher als eine Ergänzung/Erweiterung und nicht als Ersatz/Abwechslung bestehender Einstelllungen (Bonfadelli S.145)

1.3.2.2. Persuasionsforschung: wie beeinflussen Medieninhalte Einstellungen von Rezipienten (Schweiger S.313)

1.3.2.2.1. Persuasion mittels Massenmedien (z.B. Werbung) schwieriger und weniger erfolgreich als durch interpersonale Kommunikation (Bonfadelli S.145)

1.3.3. Verhalten

1.3.3.1. bedeutendster Ansatz, der Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten modelliert--> Theorie des geplanten Verhaltens/Theory of Planned Behavior: Neben der Einstellung sind noch subjektive Norm und wahrgenommene Verhaltenskontrolle Einflussfaktoren für die Verhaltensabsicht (Bonfadelli S.150)

1.3.3.2. Modelllernen (Bandura)

1.3.3.2.1. Aneignung von Verhaltensweisen in zwei Phasen: 1) Aneignungsphase (Aufmerksamkeit auf Modell richten, Behalten des Verhaltens) und Ausführungsphase (Reproduktion und Motivation)

1.3.4. Agenda-Setting-Theorie von McCombs und Shaw (1972): In der Medienberichterstattung besonders hervorgehobene Themen werden auch vom Publikum als besonders wichtig eingeschätzt, weniger betonte Themen als weniger wichtig beurteilt. (Schweiger, S.172)

1.3.4.1. Differenzierung: u.a. 2nd Level Agena Setting: Medien rücken bestimmte Attribute der Themen in den Vordergrund und nehmen so Einfluss auf die Urteilsbildung (Bonfadelli, S.180)

1.3.5. Medien-Priming: Bestimmte Informationen in der Medienberichterstattung aktivieren bestimmte Kognitionen im kognitiven Netzwerk, die dann eher für die Urteilsbildung zur Verfügung stehen als nicht aktivierte Konzepte. (Schweiger S.156)

1.3.6. Framing: Durch die wiederholte Hervorhebung und Verknüpfung bestimmter Aspekte eines Themas in der Medienberichterstattung sollen Medien-Frames beeinflussen, wie Rezipienten über das entsprechende Thema denken und welche Einstellungen sie bilden. (Schweiger S.319)

1.3.6.1. Frames bestehen aus "problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and/or treatment recommendation" (Entman 1993) (Schweiger S.319)

1.3.7. Klassische und operante Konditionierung (Schweiger S.316)

2. Teilaufgabe 2

2.1. Inwiefern sind KuJ von den Strategien betroffen (beeinflussbar)?

2.1.1. JIM/KIM-Studie

2.1.1.1. JIM-Studie 22

2.1.1.1.1. 96% der Jugendlichen besitzen ein eigenes Smartphone, 73% eigenen Laptop/PC, 58% eigenen Fernseher (S.58) -->zahlreiche Kontaktmöglichkeiten mit solchen Strategien

2.1.2. Gibt es auch Entwicklungspsychologische Gründe??? M. Rasp

2.1.2.1. K. und J. nutzen digitale Medien zur Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben. (Schaumburg S.82)

2.1.2.1.1. Medien und Medienvorbilder bieten K. und J. dabei Orientierungen; Studien zeigen: YouTuber mit einer noch ausgeprägteren Orientierungsfunktion für J. als klassische Medienstars. -->werden in einem stärkeren Maß als glaubwürdige, authentische, greifbare etc. Vorbilder wahrgenommen. (Paperlein 2016) (Schaumburg S.82)

2.1.2.1.2. soziale Netzwerke bieten Räume für die Bearbeitung von Entwicklungsaufgaben im Rahmen der eigenen Identitätsfindung und der Gestaltung sozialer Beziehungen. (Schaumburg S.82)

2.2. Welche Medienbezogenen Kompetenzen müssen geschult werden (für souveränen Umgang mit Manipulation)

2.2.1. "Kompetenzen in der digitalen Welt" (KMK) (2017)

2.2.1.1. v.a. 6. Analysieren und Reflektieren (S.18f)

2.2.1.1.1. Medien analysieren und bewerten

2.2.1.1.2. Medien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren

2.2.2. Welche kämen hier noch in Frage? M. Rasp

2.2.2.1. Medienkritik (Ganguin 2004): Wahrnehmungsfähigkeit, Decodierungsfähigkeit, Analysefähigkeit, Reflexionsfähigkeit, Urteilsfähigkeit (Schaumburg S. 111)

2.2.2.1.1. Informationskompetenz: Fähigkeit, bezogen auf ein bestimmtes Problem den Informationsbedarf erkennen, die relevanten Informationen zu ermitteln und zu beschaffen sowie die gefundene Information zu bewerten und effektiv zu nutzen. (Gapski/Tekster 2009) (Schaumburg S.106)

3. Teilaufgabe 3

3.1. Manipulative Strategien erkennen (z.B. Stärkung der Recherche- und Informationskompetenz)

3.1.1. Diese Teilaufgabe werden wir in Präsenz am Freitag in Gruppen bearbeiten.

3.1.1.1. Grundschule

3.1.1.1.1. https://padlet.com/martinarasp/teilfrage-3-medienerziehung-fj-21-qdd0on4e0ce9r5gx

3.1.1.2. Sekurdarstufe

3.1.1.2.1. https://padlet.com/martinarasp/teilfrage-3-medienerziehung-fj-21-sekundarstufe-giweop0wf1n5y0kt

4. Bitte achten Sie darauf, die Mindmap schlank zu halten indem Sie Redundanzen vermeiden, Verbindungen eingeben und die Kästen nicht in die breite, sondern eher in die höhe wachsen lassen. Die größe können Sie über den Punkt rechts unten um jeweiligen Kasten anpassen.

5. Thema

6. Einleitung