1. Methoden für mehr Objektivität
1.1. Studiendesign und Methodik
1.1.1. Randomisierung: Teilnehmer können sich ihre Gruppe nicht aussuchen
1.1.2. Kontrollgruppen: Erhält im Vergleich zur Versuchsgruppe keine Behandlung, um Unterschiede besser festzustellen
1.1.3. Standardisierte Verfahren: Verwendung von einheitlichen und standardisierten Protokollen
1.2. Datenerhebung und Analyse
1.2.1. Zufallsauswahl: Probanden werden zwar anhand von Kriterien aber trotzdem zufällig ausgewählt
1.2.2. Vorregestrierung: Hypothese und Studiendesign werden im Vorraus festgelegt
1.2.3. Sensitivitätsanalysen: Bewertung der Stichhaltigkeit von Ergebnissen
1.3. Transparenz und Überprüfbarkeit
1.3.1. Ausführliche Dokumentation: Detalierte Beschreibung des Vorgehens
1.3.2. Peer-Review: Einbeziehung unabhängiger Experten zur kritischen Überprüfung
1.3.3. Replikationsstudien: Unabhängige Validierung der Ergebnisse durch andere Forscher
1.3.4. Peer-Review: Einbeziehung unabhängiger Experten zur kritischen Überprüfung
1.4. Sonstiges
1.4.1. Klare Forschungsfragen: Präzise Formulierung von Zielen zur Fokussierung auf relevante Daten
1.4.2. Ethische Überlegungen: Einhaltung ethischer Grundsätze wie informierte Einwilligung und Vermeidung von Interessenkonflikten
1.4.3. Minimierung persönlicher Interaktion: Reduzierung des zwischenmenschlichen Kontakts mit Teilnehmenden, um Beeinflussung zu vermeiden
2. Was bedeutet Objektivität in den Wissenschaften?
2.1. Allgemein: Beobachtungen, Erkenntnisse und Schlussfolgerungen sollen unabhängig von persönlichen Meinungen, subjektiven Einflüssen und Voreingenommenheiten der Forscher sein.
2.2. Allgemein: Wissen schaffen, das universell gültig ist und unabhängig von den Überzeugungen und Perspektiven der Forscher ist.
3. Einfluss durch finanzielle Interessen
3.1. Fehlende Objektiviät am Beispiel des CO2 Fußabdruck
3.1.1. Ursprünglich von BP, einem großen Ölkonzern, populär gemacht. Die Kampagne hat die Aufmerksamkeit auf den persönlichen CO₂-Ausstoß gelenkt, was von einigen Kritikern als Versuch interpretiert wird, die Verantwortung des Konzerns für die Umweltbelastung von Unternehmen auf Individuen zu verlagern.
3.2. Alkoholindustrie
3.2.1. Unternehmen der Alkoholbranche finanzieren wissenschaftliche Studien, um ihre Produkte in einem positiven Licht darzustellen und mögliche gesundheitliche Risiken zu relativieren
3.3. Süßigkeitenindustrie
3.3.1. Historisch hat sie Studien finanziert, um die gesundheitlichen Risiken von Zucker zu verschleiern und stattdessen Fette als Hauptursache für Herzkrankheiten darzustellen.
4. Einfluss durch Kultur
4.1. Deutsche Physik
4.1.1. Nationalsozialistisch geprägte Lehre
4.1.2. Philipp Lenard
4.1.2.1. Hauptbegründer und ideologischer „Vordenker“ der deutschen Physik
4.1.2.2. Hat antisemitisches Gedankengut mit physikalischen Theorien verbunden
4.1.2.3. Nuzte seine Autorität als renommierter Experimentalphysiker und Nobelpreisträger um physikalische Theorien als jüdische Physik zu diffamieren und abzulehnen.
4.1.2.3.1. Insbesondere Quantenmechanik und Relativitätstheorie (Bezeichnete sie als zu theoretisch und „nicht anschaulich genug“)
4.1.2.4. Verbreitete ein 4-bündiges Lehrbuch, das die ideologischen Grundlagen zusammenfasste
4.1.2.5. Ab 1933: Berater des Reichskulturmenister, wodurch er starken Einfluss auf die Wissenschaftspolitik des NS-Regimes hatte.
4.1.2.6. Führte zusammen mit Johannes Stark Kampagnen zur Verdrängung von jüdischen Wissenschaftlern durch
4.1.3. Jüdische Physiker wurden diskriminiert und aus dem wissenschaftlichen Diskurs ausgeschlossen
4.1.4. Anstelle objektiver Kriterien wurden ideologische Vorstellungen zur Bewertung wissenschaftlicher Theorien herangezogen