1. ortsunabhängige neuere Zusammenschlüsse, Foren und Austausch
1.1. Youtubers Union: Interessensvertretung der Video-Produzenten gegenüber dem Unternehmen YouTube und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Youtuber. Im Oktober 2018 waren nach Angaben des Gründers mehr als 16.000 Personen in der Youtubers Union organisiert. Seit Juli 2019 kooperiert die Youtubers Union im Projekt „https://fairtube.info“ mit der IG Metall.
1.2. Turkopticon, eine Browserextesion, die Microworker*innen Kund*innen bewerten lässt
1.3. Fair Crowd Work, betrieben durch eine Partnerschaft zwischen IG Metall, Arbeiterkammer Wien, ÖGB (beide Österreich) und Unionen (Schweden), in Zusammenarbeit mit Encountering Tech und M&L Communication Marketing GmbH: Plattformen werden anhand von Bewertungen der Plattformarbeiter*innen bewertet: Die Seite bietet eine von Expert*innen erstellte Bewertung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der in Deutschland bedeutendsten Crowdwork-AnbieterInnen. Außerdem können Crowdworker*innen die angebotene Vergütung mit anderen vergleichen und die Arbeitsbedingungen bewerten. Auch sehr umfassende Frequently Asked Questions (FAQ) werden geboten und schließlich gibt es auch ein Forum, in dem sich die Crowdworker*nnen austauschen können. Darüber hinaus bietet die IG-Metall eine Gratis-Telefonhotline für Rechtsberatung an.
1.4. Alphabet Workers Union (AWU), auch informell als Google Union bezeichnet, ist eine Gewerkschaft von Arbeitnehmern, die bei Alphabet Inc., der Muttergesellschaft von Google, beschäftigt sind, mit einer Mitgliedschaft von über 800 Mitgliedern.
2. bei ortsabhängiger Plattformarbeit: Neuere Zusammenschlüsse, Austausch, Proteste & Streiks
2.1. Finnland: Justice4Couriers Interessenvertretung für Fahrer*innen
2.2. Spanien: Riders X Derechos – Riders X Derechos; eigene App und Kooperative, mit den Zielen fairer Entlohnung und einer längerfristigen Perspektive für Kuriere
2.3. Zusammenschluss von Kurieren Wales, Irland, Schottland und England: Couriers Network - Industrial Workers of the World (IWW)
2.4. vorwiegend London: IWGB CLB
2.5. New York: Los Deliveristas Unidos (LDU) ist ein Kollektiv von hauptsächlich eingewanderten Lebensmittellieferkräften, die für Gerechtigkeit kämpfen.
2.6. Bereits über 400 Mitarbeiter*innen in der Medien- und Kreativindustrie Indonesiens sind Mitglieder in SINDIKASI, welche u.a. für Verbesserung der Lage von Freelancer*innen einsteht
2.7. Die Indian Federation of App-based Transport Workers (IFAT) ist eine Arbeitnehmerorganisation, die App-basierte Transport- und Lieferarbeiter vertritt. Sie hat Mitgliedsgewerkschaften aus 10 Städten in ganz Indien mit mehr als 20.000 Mitgliedern. Sie wurde im Dezember 2019 in Mumbai gegründet. IFAT setzt sich intensiv für die Arbeitsrechte von Beschäftigten ein, die für Unternehmen wie Ola, Uber, Swiggy, Zomato usw. fahren.
3. Einfluss auf Gesetzgebung durch Gewerkschaften: Gewerkschaftliche Initiativen und höchstrichterliche Rechtsprechung
3.1. DGB-Positionspapier
4. Organisation von Plattformarbeitenden in/mit etablierten Gewerkschaften
4.1. Frankreich: Fahrer*innen in Bordeaux traten der Confédération Générale du Travail - CGT bei
4.2. Frankreich: Das französische "Colectif des Livreurs Autonomes Parisiens" arbeitet eng mit etablierten Gewerkschaften zusammen.
4.3. Österreich: Den weltweit ersten Kollektivvertrag (KV) für Fahrradbot*innen und Essenszusteller*innen haben jetzt die Gewerkschaft vida und der Fachverband für das Güterbeförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) abgeschlossen. Weltweit erster KV für Fahrradboten abgeschlossen
4.4. Deutschland: Liefern am Limit, das sind hunderte Fahrer*innen und Hub-Beschäftigte bei Lieferando, die sich in der Gewerkschaft NGG zusammengeschlossen haben.
4.5. Bildung von alternativen, "gerechten" Plattformen
4.5.1. Südafrika; DGB-Projekt: Eine Plattform, die mit Unterstützung des DGB Bildungswerks erstellt wird, ist genossenschaftlich organisiert und trägt den Namen „Siyakhathala“. Das Pilotprojekt ist den Grundsätzen genossenschaftlicher Zusammenarbeit verschrieben und hat das Ziel, eine „digitale Plattform von Hausangestellten für Hausangestellte“ einzurichten. Bis Ende 2022 soll sie gegründet und eingetragen sein und zunächst in den Provinzen Gauteng und Westkap zur Anwendung kommen. Die Entwicklung ist zweigleisig geplant: Zum einen sollen Hausangestellte und Arbeitgebende durch Fortbildungsangebote zur bewussten Beschaffung einschlägiger Waren, Dienstleistungen und Wissen befähigt werden. Parallel dazu wird die passende digitale Internetplattform entstehen.