Organspende-Ausweis: Für und Wider

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Organspende-Ausweis: Für und Wider par Mind Map: Organspende-Ausweis: Für und Wider

1. Faktencheck ist ein Projekt von Debattenprofis.de. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert

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1.2. Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen

2. So funktioniert diese Karte (Pfeil klicken):

3. Der durchkommerzialisierte Medizinbetrieb weckt Misstrauen!

3.1. Die in Deutschland geltenden Gesetze sehen es vor, dass Ärzte, welche den Hirntod feststellen, nicht in Verbindung stehen zu Ärzten, die die Transplantation durchführen. Entzieht dies nicht dem im Forum oftmals geäußerten Verdacht, dass Ärzte beim Tod potenzielle Spender etwas nachhelfen, die Grundlage?

3.2. Misstrauen sollte vor allem die Tatsache wecken, dass diejenigen, die die Transplantation durchführen (also Ärzte und Pfleger) heute nicht mehr diejenigen sind, die in der Klinik den Ton angeben. Das tun Klinik-Manager mit BWL-Hintergrund. / Eine Blitzumfrage unter beteiligten Pflegern zeigte: die meisten haben auf dem Organspende-Ausweis "Nein" angekreuzt

4. Spenden!

4.1. Organspenden retten Menschenleben! Deshalb ist die Spende ein Akt der Solidarität

4.1.1. Bis zu sieben Menschen können dank der Organe eines toten Spenders überleben. Derzeit sterben pro Tag im Durchschnitt täglich drei Menschen, die auf einer Warteliste stehen

4.1.2. Sterben müssen wir alle. Tragisch ist es, dass Menschen wegen fehlender Grundversorgung sterben müssen - nicht wegen einer fehlenden Leber!

4.1.3. Solidarität gebietet nicht, sich selbst als "Ersatzteillager" anzubieten!

4.1.4. Niemand hat einen moralischen Anspruch auf die Organe eines anderen! Deshalb: Wo kein Anspruch, keine Pflicht!

4.1.5. Auch ein erhöhtes Spendeaufkommen wird den Bedarf bzw. den Bedarf an "guten Organen" nicht decken können!

4.2. Man selbst würde eine Organspende vermutlich auch in Anspruch nehmen. Die Spende zu verweigern, wäre deshalb egoistisch

4.2.1. Das Egoismus-Argument gilt umso mehr, als die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst ein Organ benötigt, weitaus größer ist, als dass man selbst zum Spender wird!

4.2.1.1. Es gibt keine moralische Verpflichtung, zu spenden! Denn die Spende ist ein freiwilliger Akt, den es ebenso wenig zu begründen gilt, wie die Verweigerung der Spende

4.3. Wenn das Ich (im Sterben) auseinanderfällt, dann existieren wir nicht mehr. Unsere Einzelteile können wir deshalb ebenso gut spenden. Es schadet uns nicht!

4.3.1. Weniger schwulstig ausgedrückt: dieser Comic!

4.3.2. Aber zu dem Zeitpunkt, wo die Organe entnommen werden, sind wir noch nicht mausetot!

5. Nicht spenden!

5.1. Man kann nicht sicher sein, nicht vorzeitig für tot erklärt zu werden

5.1.1. Die Festellung des Todes erfolgt nach glaubwürdigen Kriterien

5.1.1.1. Die Kriterien zur Feststellung des Todes basieren auf dem Stand der Wissenschaft

5.1.1.1.1. Ist die Wissenschaft in diesem Fall glaubwürdig?

5.1.1.2. Maßgebend ist der Hirntod. Welche Zweifel man hinsichtlich des Hirntodes auch immer haben kann: Es ist noch nie vorgekommen, dass richtig als hirntot diagnostizierte Patienten wieder ins Leben zurückgekehrt sind!

5.1.1.3. Die Kriterien selbst mögen glaubwürdig sein. Man kann jedoch nicht darauf vertrauen, dass die Diagnose immer sachgerecht durchgeführt wird!

5.1.1.3.1. Gibt es Gründe dafür, der sachgerechten Durchführung der Diagnose zu misstrauen?

5.1.1.4. Es existiert überhaut kein unumstrittenes und eindeutig diagnostizierbares Todeskriterium!

5.1.1.4.1. Der Hirntod - in Deutschland das maßgebliche Kriterium für die legitime Organentnahme - markiert nicht tatsächlich den Todeseintritt!

5.1.2. Diese verbleibende Unsicherheit wiegt weniger stark als der Nutzen, der durch Organspenden erwächst!

5.2. Bei der Vergabe von Spenderorganen kommt es immer wieder zu Ungereimheiten wie der Manipulation von Patientendaten, um Patienten an der Warteschlange vorbei bedienen zu können

5.2.1. Ist das ein Grund, nicht zu spenden?

5.2.1.1. Auch bei Spenden für Wohltätigkeitszwecke kommt es zu Korruption. Das ist aber kein Grund, vollständig auf das Spenden zu verzichten!

5.2.1.2. "Ich bedienen dieses System nicht."

5.2.1.3. Die Skandale wecken den Verdacht, dass auch bei der Hirntoderklärung nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht!

5.2.2. Erhalten wohlhabende Menschen eher eine Organspende?

5.2.2.1. Erhalten z.B. Privatpatienten eher eine Spende?

5.2.2.1.1. Eine systematische Bevorzugung von Privatpatienten ist nicht erkennbar

5.2.2.2. .. ein Vorteil für Reiche mag nicht direkte nachweisbar sein, ist aber doch plausibel!

5.3. Die Würde des Sterbeprozesses wird gestört. In erster Linie betrifft das die sterbende Person selbst. Aber auch Verwandte können sich nicht in angemessener Form verabschieden.

5.3.1. Der Ausblick darauf, Spenderorgane zu erhalten, führt zu einer veränderten medizinischen Behandlung sterbender Patienten!

5.3.1.1. Erhalten sterbende Patienten, die als Spender vorgesehen sind, z.B. keine Schmerzbehandlung mehr - weil diese die Hirntod-Diagnose verfälschen könnte?

5.3.1.1.1. Ja: Der Patient erhält keine Schmerzmittel mehr!

5.3.2. In extremen Fällen können unzählige Organe aufeinmal entnommen werden. Aber auch Hände, ganze Arme, Hautpartien und Knochen. Man kann der Ansicht sein, dass dies nicht mit der (auch durch das Grundgesetz gebotenen) Achtung der Würde des Spenders vereinbar ist

5.4. Umfragen unter OP-Pflegepersonal: Keine Zustimmung für Organspende! (unterstützt alle Punkte, die in dieser Reihe von Argumenten aufgeführt sind). Das Pflegepersonal ist die größte Berufsgruppe, die bei der Ex- und Transplantation beteiligt ist

6. Wie ließe sich die Spendenbereitschaft erhöhen?

6.1. Spender als Organ-Empfänger bevorzugen!

6.1.1. Das Prinzip "Spende" passt nicht zum marktförmig durchorganisierten Gesundheitssystem. Wer seine Organe hergibt, verlangt eine Gegenleistung!

6.1.2. Dies würde dem Geist der Spende widersprechen!

6.2. Anonymität aufheben: Bereitschaft für Spenden an konkrete Empfänger wäre größer!

6.3. Spender sollten ihre Organe bereits zu Lebzeiten verkaufen dürfen!

6.3.1. Moralisch betrachtet, hat man eigentlich ein Recht darauf, seine Organe verkaufen zu dürfen. Unglaublich, dass dies in Deutschland gesetzlich verboten ist.

6.4. Auf dem Spender-Ausweis gezielt auch die Einstellung zum Organ-Empfang abfragen, um das moralische Bewusstsein zu wecken