1. Wie lässt sich die Spendenbereitschaft erhöhen?
1.1. Vorschlag: Opt-out Regelung (Wiederspruchsregelung) anstelle der Opt-in Regelung: Wer NICHT spenden will, muss einen Ausweis ausfüllen. Alle anderen werden automatisch als Spender betrachtet
1.1.1. Auch eine Wiederspruchsregelung würde den Bedarf nicht decken können
1.1.2. Bei einer Wiederspruchsregelung bestände die Gefahr, dass der Wiederspruch, den jemand in Form eines "Nicht-Spenden-Ausweises" bei sich trägt, im entscheidenden Moment nicht auffindbar ist
1.1.2.1. Bei Wiederpruch könnte man sich in ein zentrales Register eintragen, welches im Ernstfall überprüft werden müsste
1.1.2.1.1. In ein solches Register würden sich vielleicht viele, die tatsächlich wiedersprechen, nicht eintragen
1.2. Krankenkassen bräuchten stärkere Anreize, um Transplantationen durchzführen und ergo, dass es wenig Spender gibt. Momentan sind Transplantationen für Krankenhäuser ein Minusgeschäft.
1.2.1. Transplantationen sparen mehr Kosten, als sie verursachen. Jedenfalls für das Gesundheitssytem...
1.3. Monetäre Entlohnung der Spender bzw. der Spenden-Bereiten (zu Lebzeiten). Oder andere Anreize.
1.3.1. Eine Entlohnung würde falsche Anreize setzen und Alkoholiker und Drogensüchtige als Spender motivieren - die aber dazu gar nicht geeignet sind!
1.3.1.1. Wer z.B. Alkoholiker ist, erhält auch keine Spendenorgane (selbst, wenn er dafür zahlen würde und somit eine Entlohnung der Spender ermöglichen würde). Mit gutem Grund!
1.3.1.1.1. In der Praxis erhälten alkohlkranke Promis dennoch schon mal ein Spenderorgan...
1.3.1.2. Ist es richtig so, dass Alkohlkranke, starke Raucher u. andere keine Organe erhalten?
1.4. Spendern Mitspracherechte für die Organvergabe einräumen
1.4.1. Mitspracherechte würden der Idee der Solidargemeinschaft widersprechen!
1.5. Organ-Empfang an Spendenbereitschaft koppeln! Nur, wer vor seiner Erkrankung die Spendenbereitschaft erklärt hat, erhält ein Organ
1.5.1. Das wäre keine Spende, sondern eine Versicherung. Die Organspende ist aber eine soziale Leistung und sollte auch eine bleiben!
1.6. Organe verkaufen. Erlös an Hinterbliebene. Privatwirschaftliche Organisation des Organhandels
1.6.1. Dann können sich nur Reiche Organe leisten!
1.6.1.1. ... oder Versichtere!
1.6.1.1.1. Kommerzieller Organhandel würde zu Preisen führen, die Kassenpatienten nicht mehr bezahlen könnten!
1.6.2. Privatwirtschaftlich lässt sich die erforderliche Infrastruktur kaum errichten: Eine Einfplanzung muss binnen weniger Stunden nach der Entnahme erfolgen!
1.7. Option auf Einsatzer Vertrauensperson, die im Ernstfall die Abwicklung einer Organspende begleitet
2. Faktencheck ist ein Projekt von Debattenprofis.de. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert
2.1. Kommentare im Forum werden in diese Karte übertragen!
2.2. Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen
3. So funktioniert diese Karte (Pfeil klicken):
4. Spenden!
4.1. Organspenden retten Menschenleben!
4.1.1. Bis zu sieben Menschen können dank der Organe eines toten Spenders überleben. Derzeit sterben pro Tag im Durchschnitt täglich drei Menschen, die auf einer Warteliste stehen
4.1.2. Eine Absichtserklärung allein rettet kein Leben!
4.1.2.1. Was, wenn nicht die individuelle Spendenbereitschaft, rettet Leben?
4.1.2.1.1. Vorschlag: Reduzierung der Anzahl von Transplantationszentren
4.1.2.1.2. In die Forschung zum Thema nachwachsende Organe investieren!
4.2. Man selbst würde eine Organspende vermutlich auch in Anspruch nehmen. Die Spende zu verweigern, wäre deshalb egoistisch
4.2.1. Das Egoismus-Argument gilt umso mehr, als die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst ein Organ benötigt, weitaus größer ist, als dass man selbst zum Spender wird!
4.3. Wenn das Ich (im Sterben) auseinanderfällt, dann existieren wir nicht mehr. Unsere Einzelteile können wir deshalb ebenso gut spenden. Es schadet uns nicht!
4.3.1. Weniger schwulstig ausgedrückt: dieser Comic!
4.3.2. Auch Tote brauchen ihre Organe! Die alten Ägypter beispielsweise (...)
5. Nicht spenden!
5.1. Man kann nicht sicher sein, nicht vorzeitig für tot erklärt zu werden
5.1.1. Die Festellung des Todes erfolgt nach glaubwürdigen Kriterien
5.1.1.1. Die Kriterien zur Feststellung des Todes basieren auf dem Stand der Wissenschaft
5.1.1.1.1. Ist die Wissenschaft in diesem Fall glaubwürdig?
5.1.1.2. Maßgebend ist der Hirntod. Welche Zweifel man hinsichtlich des Hirntodes auch immer haben kann: Es ist noch nie vorgekommen, dass richtig als hirntot diagnostizierte Patienten wieder ins Leben zurückgekehrt sind!
5.1.1.3. Die Kriterien selbst mögen glaubwürdig sein. Man kann jedoch nicht darauf vertrauen, dass die Diagnose immer sachgerecht durchgeführt wird!
5.1.1.3.1. Gibt es Gründe dafür, der sachgerechten Durchführung der Diagnose zu misstrauen?
5.1.1.4. Es existiert überhaut kein unumstrittenes und eindeutig diagnostizierbares Todeskriterium!
5.1.1.4.1. Der Hirntod - in Deutschland das maßgebliche Kriterium für die legitime Organentnahme - markiert nicht tatsächlich den Todeseintritt!
5.2. Bei der Vergabe von Spenderorganen kommt es immer wieder zu Ungereimheiten wie der Manipulation von Patientendaten, um Patienten an der Warteschlange vorbei bedienen zu können
5.2.1. Ist das ein Grund, nicht zu spenden?
5.2.1.1. Auch bei Spenden für Wohltätigkeitszwecke kommt es zu Korruption. Das ist aber kein Grund, vollständig auf das Spenden zu verzichten!
5.2.1.1.1. & (1; 2)
5.2.2. Was ist der Grund für die Manipulation von Patientendaten?
5.2.2.1. Ärzte wollen sich an wohlhabenden Patienten, die ein Organ benötigen, persönlich bereichern !
5.2.2.1.1. In Leipzig waren die Nutznießer keine wohlhabenden Patienten! Dies macht das Bereicherungs-Motiv unwahrscheinlich
5.2.3. Wirklich? Gibt es empirische Nachweise, wer ein Organ erhält (oder wahrscheinlich erhält) und wer nicht?
5.2.3.1. Beispiel: Wie viele der Lebertransplantationen werden notwendig, weil übermäßig Alkohol getrunken hat?
5.2.3.2. Bericht! "Privatpatienten werden bevorzugt"
5.2.3.2.1. simre äußert ritik an der Berechnung des Berichtes (...)
5.3. Wenn Organe zu Wertobjekten werden, ist kriminelles Verhalten kaum vermeidbar
5.3.1. Geltendes Gesetz schreibt vor, dass die Hirntod-Diagnose (von Spendern) und die Transplantation (in Empfänger) streng getrennt sind. Dies erschwert systemische Korruption!
5.3.1.1. Kliniken haben sehr wohl ein Eigeninteresse, Organe zu liefern/einzupflanzen! Dies unterstützt den Trend zur Korruption
5.4. Die Würde sterbender Menschen könnte verletzt werden, wenn diese künstlich am Leben erhalten werden, um die Organe frisch zu halten und einen passenden Moment für die Spende abzuwarten
5.4.1. Würdiger Abschied ist möglich!
5.4.2. In Einzelfällen kommt es vor, dass auf entwürdigende Weise in den Sterbeprozess eingegriffen wird